Kraft Ketchup
Der Film ging so: "Stell Dir vor, Du trägst Deine karierte Bluse und landest auf einer Party für gestreifte Röcke und Du denkst noch, vielleicht merkt es keiner und schon geht das Geschrei los: Hilfe, Karos, und die Leute schmeißen ihre Gläser weg, und springen aus den Fenstern und Du gehst erst mal in die Küche, denn dort sitzen ganz sicher ein paar Jungs, denen Karos völlig egal sind." Ein Text, der keine Bilder braucht. Das einzige Bild, das fest stand: Am Ende essen ein paar Jungs Ketchup und die Heldin hat einen rot verschmierten Mund. Bis dahin zeigt die Kamera nur die subjektive Sicht der Heldin, die sich durch eine Party bewegt. Was sie sieht, war dem Regisseur überlassen. Es wurde ein sehr schöner Film, cool, 2O Sekunden, schnell und innovativ. Damals. Leider altern Werbefilme schneller als andere Formate. Die Faustregel: Je besser die Stylisten sind, je besser sie den Look der Saison treffen, desto vergänglicher das Ergebnis. Immer noch ganz frisch dagegen die Printkampagne, die den Award gewann, der mir bis heute am liebsten ist, den Otto des Jahres, vergeben von den Lesern der Zeitschrift Bravo.
